Montag, 10. Juni 2013

Tongariro Alpine Crossing oder: "One does not simply walk into Mordor."



Dieser Eintrag beginnt mit einem Bild, weil es den ganzen Tag einfach zu gut beschreibt: Was auch immer Boromir in "Die Gefährten" behauptet (Originalzitat: "One does not simply walk into Mordor", http://charlottetravels.files.wordpress.com/2013/02/one-does-not-simply-walk-into-mordor.gif), wir haben das Gegenteil bewiesen!!! Ein klein bisschen Recht hat der werte Herr aber, in der Tat nimmt man zunächst einen Shuttlebus vom National Park Village aus und spaziert dann den Rest des Weges hinein in das Land der Finsternis.

Mordor, das ist der Tongariro National Park, der älteste Nationalpark Neuseelands und der viertälteste weltweit, so besonders ist er. Er besteht im Prinzip aus drei riesigen aktiven Vulkanen - Mount Tongariro, Mount Ruapehu und Mount Ngauruhoe. Und wir alle kennen seine Landschaft nur zu gut, denn hier wurden die Mordor- und Emyn Muil-Szenen im "Herrn der Ringe" gedreht! Zu gerne hätte ich Mount Ngauruhoe erklommen und damit den Schicksalsberg/Mount Doom erstiegen, aber das Wetter war einfach viel zu schlecht dafür. Tongariro ist nämlich bekannt für seine extremen Wetterverhältnisse: Kälte, viel sehr dichter Nebel, und vor allem extrem starker Wind. Und damit meine ich so extrem starker Wind, dass man die Vulkane auf keinen Fall hätte besteigen können - es hätte einen schlicht und einfach wieder den Abhang hinuntergeweht, und das muss man ja nicht zwangsläufig herausfordern.
Deswegen hielten wir uns auch an die Tongariro Alpine Crossing, die entlang der unteren Vulkankrater verläuft und auch schon ganz hoch hinauf führt. Sie gilt als einer der spektakulärsten Wanderwege der Welt und war ein Wahnsinnserlebnis, auch wenn wir vor lauter Nebel den ganzen Tag keinen der drei Vulkane zu Gesicht bekamen :( Mordor eben ;) Was will man anderes erwarten?

Der Track begann mit einem gemütlichen Spaziergang in Richtung Vulkane.





Dann erreichten wir den "Point of No Return"...

... und wurden auch gleich nochmal ausdrücklich vor vulkanischer Aktivität gewarnt, für den Gruselfaktor - wie verhalte ich mich, wenn der Vulkan neben mir plötzlich ausbricht??

Anschließend wurde es dann immer steiler, anstrengender und  ... mordoriger.


Hübscher Stein.







Schließlich erreichten wir den Kraterrand des Red Crater, fern im Nebel zu erkennen. Dort oben wurde es - sozusagen - höllisch.

Ich kann nicht sagen, wie stark der Wind dort oben war, wir hörten Schätzungen zwischen 40 und 60 Meilen pro Stunde. Aber ich kann sagen: Stellt euch vor, ihr läuft einen schmalen, steil ansteigenden, wenige Meter breiten Vulkankrater entlang. Der Boden besteht aus lockerer Asche, die euren Schritten kaum Halt gibt. Und auf beiden Seiten lockt der Abgrund.
Dieses Bild ist ein Fake, denn wir hatten absolut nichts zu lachen ;)

Und auch dieses Bild ist absolut gestellt:

Die Realität sah nämlich so aus:

  

 Aber abgesehen davon, dass der Wind und das generelle Klima dieses Ortes uns definitiv tot sehen wollte, war die Aussicht der Wahnsinn, wenn sich denn der Nebel mal für einen kurzen Moment vom Wind weggeblasen lichtete:



 Wohin? :(

Einer der Emerald Lakes :) So schön!!!









 
Am Ende haben aber alle Leute, die auf dem folgenden Foto zu sehen und darauf eindeutig in Panik sind, die Reise in Reich des Bösen überlebt:

Und zur Belohnung bekamen wir am nächsten Morgen, kurz vor unserer Abreise aus dem National Park Village, wenigstens einmal Mount Ngauruhoe/Mount Doom zu Gesicht.


2 Kommentare:

  1. Tja, die haben für die Filme eben echt den perfekten Mordor-Ort gefunden ;)
    Ist das letzte Bild von dir???
    Das ist ja einfach genial!!!

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  2. Die meisten Bilder sind von mir (es sei denn, ich bin selbst drauf), so auch das letzte :D Man muss doch seinen Einen Ring dabei haben, wenn man schon nach Mordor spaziert!!

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